Jacob Picard

Schriftsteller

* 11. Januar 1883 Wangen

† 1. Oktober 1967

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 36/1964

vom 24. August 1964

Wirken

Jacob Picard wurde am 11. Jan. 1883 in Wangen am Bodensee geboren. Er entstammt einer jener ländlichen jüdischen Familien am Bodensee und in Schwaben, aus denen u.a. auch Albert Einstein hervorgegangen ist und die sich dem ererbten Glauben ihrer Väter ebenso verpflichtet fühlten wie dem Lande, das ihnen Heimat war. P.s Familie wird schon 1760 zum erstenmal in Wangen urkundlich erwähnt. Er hat später das Milieu, dem er entstammt, sehr liebevoll und mit verhaltener Poesie zu schildern gewußt. P. besuchte das Konstanzer Gymnasium und studierte dann in Heidelberg Rechtswissenschaften. Als Student veröffentlichte er 1913 den ersten Gedichtband "Das Ufer". Der zweite, "Erschütterung" (1920),kam nach dem ersten Weltkrieg heraus, an dem er als Frontoffizier teilgenommen hat. Zwei seiner Brüder sind gefallen. P., der zum Dr. jur. promoviert hat, war bis 1933 Rechtsanwalt in Köln. 1936 erschien sein Novellenband "Der Gezeichnete" in der Jüdischen Buchvereinigung Berlin, wurde aber bald darauf eingestampft, obwohl das Werk ohnehin nur für jüdische Leser zugelassen worden war. Dabei malte es, wie Hermann Hesse damals schrieb "ein Kleinleben reich an gewinnenden ...